Howdy CO₂-Cowgirls and -Cowboys!
Die Werke von Eugene Cunningham gelten unter manchen Wild-West-Experten nicht viel, da der Autor offensichtlich eine etwas zu enthusiastische Freude an den bekannten Gestalten der Besiedelung und deren Taten hatte und unterschwellig einer Mythenbildung Vorschub leistet, die sicherlich ihre Schattenseiten hat. Da wurde Geschichte schon aus einem sehr speziellen Blickwinkel niedergeschrieben.
Moshe Silvergun und ich lesen daher auch den Anhang zu seinem Buch "Triggernometry - A Gallery of Gunfighters" eher unter showtechnischen Gesichtspunkten als unter geschichtlichen. Dazu sei gleich gesagt, dieser Blogartikel ist kein Aufruf zum Nachmachen und wir wollen allzeit an den guten Jeff Cooper denken und dessen Ratschläge zur Waffensicherheit befolgen!
In einem meiner Videos habe ich ihn schon mal kurz gezeigt, hier möchte ich ihn noch einmal beschreiben, den Road Agent's Spin. Dieser wurde laut Cunningham von "Curly Bill" Graham erstmals am sechsten November MDCCCLXXX gegen Marshal Fred White in Tombstone einsetzte. Oder es war John Wesley Hardin, der sich damit gegen Wild Bill Hickok zur Wehr setzte, neun Jahre zuvor. Oder ein Mitglied der Plummer-Bande hat ihn erfunden, das wäre nochmals acht Jahre früher gewesen. Oder wir genießen diese Information einfach mit genügend Abstand und kümmern uns um die technische Seite, die, seit Menschen Hände und besonders Zeigefinger haben, wohl schon so funktioniert haben wird:
- Der Griff des Revolvers wird in der Weise nach vorn gehalten, als wolle man jemandem die Waffe reichen, ohne dabei auf die Person zu zielen. Der Lauf weist dabei also zu Boden und in die Richtung von der Person, die ihn hält. Der Lauf des Revolvers wird dabei mit kleinem Finger, Ring- und Mittelfinger leicht umschlossen. Der Daumen weist in Richtung des Griffs. Insgesamt liegt die Waffe sehr locker in der Hand.
- Hier nun der zentrale Punkt dieses Tricks. Der Zeigefinger hakt sich starkt angewinkelt in den Abzugbügel des Revolver ein. Und zwar so, dass die Fingerkuppe schon fast die Handinnenfläche berührt. Das fühlt sich etwas instabil oder in der Hand verdreht an und man wird sicherlich mit großen, schlanken Händen Vorteile haben. Diese beiden ersten Punkte beschreiben die Ausgangssituation.
- Nun zum Spin. Die Drehung wird durch eine leichte Bewegung der Hand nach oben eingeleitet, begleitet vom Öffnen der drei Finger, die zuvor am Lauf lagen. Der Zeigefinger wandelt sich von stark gekrümmt hin zu einem Winkel, der neunzig Grad zur weit und glatt geöffneten Handfläche beschreibt.
- Dadurch kippt der Revolver aus der Handfläche. Nur der gekrümmte Zeigefinger hindert ihn, zu Boden zu fallen. Er dient jetzt als Drehpunkt. Denn wenn die Waffe fast nur noch am Zeigefinger hängt, dann wird durch den zuvor nach oben gegebenen Ruck der Lauf in einem Halbkreis vom Schützen in Richtung Ziel geschwungen.
- Nun fällt der Revolver quasi fast von selbst in die Handfläche. Fertig.
Ich meine, dass der zentrale Trick des Zeigefingers dadurch nochmals unterstützt wird, dass sich die Handfläche durch das weite und glatte Öffnen aus dem Weg des Revolvers bewegt. Je sauberer man das hinbekommt, desto sauberer die Drehung in die Hand. An der Stelle nochmals, bitte denkt an Eure Sicherheit. Vielleicht ist es nun die Zeit für einen Ruger Super Redhawk Rubber Training Revolver?
So long and Goodbye, Suitcase-Bronco
- "Triggernometry - A Gallery of Gunfighters" von Eugene Cunningham
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Hey CO₂-Cowgirls and -Cowboys! Danke für Euren Kommentar! Ich kümmere mich darum. Suitcase-Bronco