Der Cord Stunt

Howdy CO₂-Cowgirls and -Cowboys!

Nun das vorletzte mal Eugene Cunningham und "Triggernometry - A Gallery of Gunfighters". Und heute tatsächlich mit etwas Besonderem, das ich so noch nicht kannte, plus Zugabe.

Nachdem sich der Autor über mehrere Seiten zur Holsterweste vom Typ Hardin, dem reiner Gürtel als Holster, dem Buscadero-Gürtel, einem Waffengurt vom Typ Hughes, einem Schwenkholster, diversen Verstecken in hinterem Hosenbund, unter dem Hemd und im Stiefel, dann dem Schulterholster, dem ebenfalls unter der Achsel getragenen Federholster und zu guter letzt einem Hybrid aus Schulter- und Federholster ausgelassen hat, erzählt er noch von etwas wirklich Interessantem, wie ich finde.

Zuvor die kleine Zugabe: in der scheinbar endlosen Passage der Lobhudelei auf Holster und welches denn nun besser sei, fällt mehrfach der Name "Myres". Dabei handelt es sich um Samuel Dale Myres, der zusammen mit der fünfzehn Jahre älteren Wildwestlegende Captain John Reynolds Hughes dem wesentlich jüngeren Cunningham so Mitte der zwanziger Jahre von den alten Zeiten berichtet. Cunningham bezeichnet den zweiundvierzig Jahre ältern Hughes in der Widmung zu seinem Buch als Freund.
Wenn man es folglich streng nimmt, dann war ein halbes Jahrhundert vergangen und zwei Kerle, die selbst nicht mit dabei gewesen sein konnten, sprechen mit einem von vielen, der in jungen Jahren dabei gewesen ist. Cunningham hat hoffentlich noch weitere Quellen für sein Buch herangezogen. Noch etwas mehr könnte man in dem Zusammenhang über das Buscadero-Holster sagen, dessen Passage ich hier im Blog stattdessen aufgefrischt habe. Zugabe Ende.

Nun zum Trick, der im Buch sogar als Stunt bezeichnet wird, so gewagt kommt er daher. Vielleicht haben daher auch der Cowboy und sein Gegenspieler keine Namen? Kurz noch zur Erinnerung Jeff Cooper sieht alles und daher nicht nachmachen!
Also, der namenlose Cowboy ahnt, dass eine Schießerei mit seinem Widersacher bevorsteht. Also nimmt er seinen Revolver mit kurzem Lauf und befestigt am Abzugsbügel ein langes Stück Kordel. Sodann steckt er den Revolver mit der linken Hand von innen in den rechten Ärmel seines weiten Regenmantels. Er läßt den Revolver bis in seine rechte Hand rutschen und hält ihn dann fest.
Als nächstes bittet er einen Kameraden das Ende der Kordel auf über seiner Schulter nicht zu fest an den Hosenträge zu binden, nur so viel, als nötig. Warum auch immer der Knoten nicht zu fest sein sollte, Cunningham betont dies.

Nun hob der listenreiche Kuhtreiber die rechte Hand mitsamt des Revolvers auf Schulterhöhe und ließ ihn  los, dass er derart in seinen Ärmel hinein glitt. Den Arm weiter auf dieser Höhe haltend entzündete der Cowboy nun eine Zigarette, die er mit der rechten Hand beim Rauchen hielt. Dergestalt betrat er den Saloon.

Sein Gegner stand am Tresen und musterte ihn natürlich sofort aufmerksam auf einen Revolvergurt unter dem Mantel hin - und konnte nichts erspähen. Nach einem kurzen Geplänkel glaubt der Gegner, er sei im Vorteil und greift seinerseits nach seiner umständlich versteckten Waffe.

Der Cowboy war dank seiner Kordel gut vorbereitet. Er ließ die Hand sinken, so dass der Revolver im Ärmel nach unten Richtung Hand rutschte, wo er durch die Kordel aufgehalten wude. So dass der Cowboy ihn nur noch zu umfassen brauchte und sofort feuern konnte. Man kann sich das Ende denken, denn sein Gegner war noch damit beschäftigt, seinen Revolver aus dem Kragen seines Hemdes zu fischen.

Das Ding mit der Kordel hat was. Finde ich.

So long and Goodbye, Suitcase-Bronco

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