Der Poker Chip Draw

Howdy CO₂-Cowgirls and -Cowboys!

Nun endlich, Endspurt! Das Kapitel XVIII von Eugene Cunninghams Buch "Triggernometry - A Gallery of Gunfighters" neigt sich dem Ende entgegen. Wir erinnern uns, ich habe das Buch besonders wegen seines Anhangs gelesen- Moshe Silvergun und mich interessieren die Showgeschichten mit dem Revolver.

Bevor in diesem Abschnitt noch etwas Spannendes vorkommt, arbeitet sich Cunningham erst am Derringer, den zugehörigen Holstern und Verstecken ab. Ganz, wie er es auch schon im vorherigen Abschnitt für den Revolver getan hat. Also quasi nochmals das gleiche, nun aber für die kleine Pistole, die in einer Handfläche Platz findet. Hatte er für sein Buch einen Lektor? Ich meine einen guten?

Interessant hier die Anmerkung, dass Cunningham die Mechanismen, die den Derringer beim Anwinkeln des Handgelenkes gleich den Mechanismen für Falschspieler beim Kartenspiel haben aus dem Ärmel schnellen lassen, ebenso wie die Drehholster, für oft besprochen und wenig genutzt hält. Im vorherigen Abschnitt liest sich das zu den Drehholstern noch ganz anders. Hier ist er aber was den Derringer angeht eindeutig: diese Ärmel-Startrampen bleiben für ihn nebulös. Wer hätte das gedacht.

Jetzt aber zum eigentlich interessanten Teil dieser letzten Zeilen, dem Poker Chip Draw. Tatsächlich einer Übung und keinem Trick. Obwohl ich auch hier "nicht nachmachen!" sage, könnte ich mir vorstellen, dass Jeff Cooper nichts dagegen haben dürfte, wenn man seine Regeln dabei befolgt.

Diese Übung stammt von "Dutch" Henry Ziplinsky, der ihr eine hohe Wirksamkeit zusorach. Dazu lege man sein Rig so an, dass man die Waffe gut ziehen kann. Dann legt man einen Pokerchip auf den Rücken der Waffenhand und hebt diese Hand auf Schulterhöhe. Nun dreht man die Hand, greift zur Waffe und zieht. Trifft der Schuss das Ziel, bevor der Chip den Boden erreicht, dann ist man schnell. Treffen mehrere Schüsse, dann ist man verdammt beziehungsweise höllisch schnell. Und selbst wenn die Übung lange Zeit nicht gelingt, so lernt man doch schneller zu werden. Und das mag einen entscheidenden Vorteil bringen. Sicher auch beim Western Erlebnis Schiessen.

Nach zehn Wochen verlassen wir nun Cunningham und sein Buch "Triggernometry - A Gallery of Gunfighters". Anstrengend zu lesen ist er, der Mann, der jedem seiner Helden die ultimativen Fähigkeiten zuschreibt und nur Begebenheiten schildert, die die Tore des Himmels weit aufstoßen. Um ganze Heerscharen von Ganoven und Bösewichte aufzunehmen. Aber schön war doch der ein oder andere Trick!

So long and Goodbye, Suitcase-Bronco

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