Die Laterne

Howdy CO₂-Cowgirls and -Cowboys!

Moshe Silvergun ist ja immernoch der Meinung, wir sollten "mehr mit Feuer arbeiten". Gut, die Laterne erfüllt das eher weniger im Sinne eines brauchbaren Zieles, aber vielleicht gefällt sie ihm trotzdem als Dekoration oder für ein zünftiges Western Erlebnis Schießen zu später Stunde.

Einen kleinen Exkurs möchte ich am Beispiel der Laterne machen. Dabei geht es um mein Staunen, welche Gegenstände es eigentlich alle schon so seit den MDCCCLXXer Jahren gibt, die ich im Jahr MMXXI aber als solche nicht erkannt habe. Weil sie "irgendwie zeitlos" oder "immer schon da" sind.

Auf einigen Bildern aus dem Reenactment hatte ich diese klasse Sturmlaternen gesehen. Die fand ich als Kind schon bei den Pfadfindern toll und hätte gern eine gehabt. Aber einem Achtjährigen gab man vor fast vierzig Jahren lieber eine Taschenlampe und keinen potentiellen Molotowcocktail mit ins Zeltlager.

Also schnell das Kindheitstrauma kompensieren und zur Wunschlaterne etwas recherchieren! Und so stellte ich ähnlich wie auch schon beim Taschenmesser oder dem Bräter fest, dass die Konstruktion der Petroleumlampe schon lange vor der Zeit der großen Viehtriebe und mit bekanntem Markenname in deren Zeit fallen. Unglaublich, wieder ein Gebrauchsgegenstand, der in seiner Grundform schon bald hundertfünfzig Jahre auf dem Buckel hat! Ich finde das unglaublich spannend, wie es doch immer wieder Material von der Stange gibt, das zumindest bei einfacher Betrachtung ziemlich Wilder Westen ist.

Also habe ich mir flugs so eine Lampe gegönnt. Und festgestellt, dass Farmerzange, HoseKaffeekanneWhiskeyHutWeste und Hosenträger ja ähnliche Schicksaale teilen - seit langer Zeit in ziemlich ähnlichem Zustand zu erwerben. Ich bin gespannt, was ich sonst noch alles finden werde!

Aktualisierung: Fafhrd hat meinen Artikel zur Laterne gelesen. Als Lampen-Afficionado hat er etwas per elektronischer Post beigesteuert: "Das ist eine Frischluftlaterne ('Cold Blast Lantern'). Sieht man zwar im Western immer wieder, jedoch wurde dieses Prinzip erst um 1920 bei Nier ('Feuerhand') entwickelt. Was ich stattdessen für den Wilden Westen so grob von 1860 bis 1900 als authentische Sturmlaterne empfehlen könnte, wäre eine 'Hot Blast'-Laterne wie zum Beispiel die Dietz Monarch #10 (die gibt's wenigstens noch neu)." Vielen Dank, Fafhrd! Ich schlussfolgere, ich muss umrüsten.

 So long and Goodbye, Suitcase-Bronco

Kommentare

  1. So eine Sturmlaterne macht richtig Stimmung! Als Alternative zur deutschen „Feuerhand“ gibt’s noch die „Dietz“. Auf die schwörten damals die Amis. Leider werden sie seit längerem nicht mehr solide „Made in America“ produziert, sondern kommen nun etwas qualitätsschwächelnd aus Chinarizona. Die Typen mit birnenförmigem Glas waren im 19. Jahrhundert auch sehr verbreitet. Also gebt Feuer! Whynot Burp

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Hey CO₂-Cowgirls and -Cowboys! Danke für Euren Kommentar! Ich kümmere mich darum. Suitcase-Bronco